Es ermöglicht eine sehr effiziente Verstromung von Biogas, überzeugt mit einem umfassenden Wärmenutzungskonzept und steigert die Einnahmen pro Kubikmeter Biogas. Die Rede ist von einem Satelliten-BHKW. Vor allem im Zusammenhang mit den Vorteilen, die Anlagenbetreiber dank des EEG 2021 nutzen können, spielen diese BHKW eine entscheidende Rolle.

Warum das so ist, wie genau ein Satelliten-BHKW funktioniert und welche Vorteile Sie als Anlagenbetreiber jetzt ganz aktuell betreffen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was genau ist ein Satelliten-BHKW?

Unter dem Begriff „Satelliten-BHKW“ versteht man allgemein alle Biogas-BHKW, die das Biogas für die Erzeugung von Strom und Wärme nicht in direkter Nähe einer Biogasanlage nutzen. In den meisten Fällen stehen sie eher mehrere Kilometer entfernt vom Fermenter der Anlage. Das benötigte Biogas bezieht ein Satelliten-Kraftwerk in der Regel über eine eigens eingerichtete Biogasleitung, die das BHKW mit dem Fermenter verbindet.

Was sind die allgemeinen Vorteile?

Zum Einsatz kommen Satelliten-BHKW überwiegend in Gebieten, in denen ausreichend Wärmesenken vorhanden sind. Dies können neben dicht besiedelten Gebieten, in denen sich eine Vielzahl an Wärmeverbrauchern ballen, auch Industrie-/Gewerbestandorte sein. Dabei sorgt ein Satelliten-Kraftwerk dafür, dass die benötigte Wärme dort erzeugt wird, wo sie gebraucht wird.

Von der Biogasproduktion entkoppelt, ermöglicht ein Satelliten-BHKW so eine sehr hohe Nutzung der Abwärme. Und das genau am Standort des Wärmeverbrauchers. Auf diese Weise entsteht ein besonders effektives Wärmenutzungskonzept, was eine extrem effiziente Produktion und Bereitstellung von Wärme realisierbar macht.

Darum ist der Zusammenhang zum EEG 2021 so aktuell

Durch die Novellierung des EEG im Jahr 2021 haben sich einige Änderungen im Zusammenhang mit dem Flexibilitätszuschlag und dem zulässigen Höchstwert in der Ausschreibung von Biogasanlagen ergeben.

  1. Mit dem EEG 2021 steigt der Flexibilitätszuschlag für Neu- und Bestandsanlagen von 40 €/kW/Jahr auf 65 €/kW/Jahr – Für neue Satelliten-BHKW wird der Flexibilitätszuschlag für die gesamte installierte Leistung über volle 20 Jahre gezahlt.
  2. Durch die Erhöhung der zulässigen Höchstwerte auf 16,4 Cent/kWh (für 2021, danach 1 % Degression), die in der Biomasseausschreibung für Neuanlagen geboten werden können erhalten neue Satelliten-Kraftwerke deutlich höhere Vergütungen als im alten EEG.

Durch den Status der Neuanlage erhält das BHKW diesen Zuschlagswert ebenfalls über 20 Jahre.

Diese Voraussetzungen muss ein Satelliten-BHKW für die Flexibilisierung erfüllen

Auf den ersten Blick klingt es also vergleichsweise attraktiv, die Chancen des EEG 2021 für ein Satelliten-BHKW zu nutzen. Und das ist es auch – vorausgesetzt, ein paar wichtige Kriterien stimmen.

Zunächst einmal muss das Satelliten-BHKW nach Anforderungen des EEG eine eigenständige Anlage sein. Das bedeutet, es muss räumlich vom Rest der Biogasanlage getrennt sein und durch eine entsprechend lange Biogasleitung mit dem Rohstoff versorgt werden. Zudem darf das Satelliten-Kraftwerk im Kalenderjahr nur 45 Prozent der installierten Leistung produzieren. Weiter ist die Einhaltung des neuen Maisdeckels von 40 Masseprozent pro Kalenderjahr verpflichtend.

Ab einer installierten Leistung von 151 kW muss ein solches BHKW zudem in die Biomasseausschreibung.

Satelliten-BHKW im EEG 2021 – das sind die Vorteile

Wie bereits dargestellt, kann das Satelliten-BHKW durch das neue EEG 2021 von dem erhöhten Flexibilitätszuschlag sowie der Erhöhung des zulässigen Höchstwertes profitieren. Neben den Erlösen über das EEG können weitere Erlöse über den Wärmeverkauf generiert werden.

Da das Satelliten-BHKW mit Biogas von der bestehenden Anlage versorgt wird, kann es für die Zukunft der bestehenden Anlage extrem attraktiv sein. Gleichwohl kann mit der Bestandsanlage in die 10-jährige Anschlussvergütung gewechselt werden.