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Mehr Klima- und Umweltschutz ist der Schwerpunkt des Koalitionsvertrags der neuen Regierung. Verschiedenste Maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen sollen dafür sorgen, dass sich die Pariser Klimaziele einhalten und die Energiewende umsetzen lassen. Das wirkt sich auch auf die Energiebranche, auf den Strommarkt sowie auf sämtliche ihrer Akteure aus. Vor allem Fernwärmeversorger und Stadtwerke stehen durch den Koalitionsvertrag einigen Veränderungen gegenüber.

Welche das ganz konkret sind, was die Branche daraus lernen kann und was der Koalitionsvertrag für Strommarkt, Energiewende und erneuerbare Energiekonzepte bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Der Ausbau der Wärmenetze

Ein Thema, dem sich die neue Ampel-Regierung ganz explizit annehmen möchten, ist der deutschlandweite Ausbau der Wärmenetze. Vor allem für Fernwärmeversorger und Stadtwerke ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, lässt sich auf dieser Basis doch eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung in Angriff nehmen, umsetzen und etablieren. Das zeigt, dass der Koalitionsvertrag gleichzeitig auch ein klares Bekenntnis zu einer modernen und zeitgemäßen Energieversorgung auf Grundlage erneuerbarer Energiekonzepte ist.

Hinzu kommt, dass der Koalitionsvertrag im Wärmesektor bis zum Jahr 2030 einen Anteil an erneuerbaren Energien von 50 Prozent erreichen möchte. Für die Energiebranche sind das sehr gute Neuigkeiten, lässt das doch Förderungen für den Ausbau erneuerbarer Konzepte zur Energiegewinnung und -bereitstellung erhoffen.

Moderne Gaskraftwerke statt Kohlekraft

Der Kohleausstieg soll bis 2030 vollzogen sein – so legt es der neue Koalitionsvertrag fest. Das bedeutet jedoch auch, dass eine Lücke in der bisherigen Energieversorgung entsteht, die dringend geschlossen werden muss. Schließlich steigt der Bedarf an Strom und Wärme in Deutschland weiterhin an. Deswegen setzt die neue Regierung mit ihrem Koalitionsvertrag auf den Ausbau und die Modernisierung von Gaskraftwerken, um die Residuallast absichern und eine Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.

Auf diese Weise sollen sowohl Strom und Wärme jederzeit und garantiert verfügbar sein. Vor allem flexible KWK-Systeme sowie Power-to-Heat-Anlagen haben in diesem Zusammenhang ein großes Potenzial, die „big player“ der Energiebranche zu werden. Zukunftssicher, verfügbar und klimafreundlich können KWK- und Power-to-Heat-Anlagen die Effizienz der Energiegewinnung und -bereitstellung entscheidend erhöhen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den der Koalitionsvertrag beinhaltet, ist die Förderung von Effizienztechnologien, worunter auch das Prinzip der KWK fällt. Gerade Gas-KWK-Anlagen können hier wertvolle Unterstützung für eine umwelt- und klimafreundliche Energieversorgung der Zukunft leisten. Ferner heißt es auch, dass neue Gaskraftwerke so gebaut werden müssen, dass Sie leicht auf klimaneutrale Gase umgestellt werden können. Somit ergibt sich eine Versorgungssicherheit auf Grundlage moderner KWK-Anlagen, welche heute schon H2-ready gebaut werden. Laut dem Koalitionsvertrag soll Erdgas für eine Übergangszeit unverzichtbar sein. In Zukunft will man die fossilen Gase jedoch umstellen auf klimaneutrale Gase wie Wasserstoff.

Abschließend heißt es noch, dass die Marktpreise bei der künftigen KWK-Förderung angemessen berücksichtigt werden.

Etablierung eines Emissionshandelssystems

Auch in Sachen Emissionen und CO2-Bepreisung hat der neue Koalitionsvertrag einige Änderungen dabei. So plant die Ampel-Regierung, parallel zum bereits bestehenden EU-ETS ein europäisches Emissionshandelssystem zu etablieren. Dieses soll für die Sektoren Wärme und Verkehr gelten. Zudem steht die Regierung positiv zu einer CO2-Bepreisung von 60 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2.

Zwar geht der neue Koalitionsvertrag nicht im Detail auf die Biogasbranche ein, hat aber einige spannende Ansatzpunkte, die auf eine vielversprechende Zukunft des Energiesektors hoffen lassen.

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